Das Hafenradio betritt mit seiner Folge 25 vergessenes Land. Diesmal geht es weder um Archäologie noch Museum oder um (Stadt-)Geschichte. Und unseren Gast Marcus Burzinski haben wir ebenfalls auf neue Art und Weise „shanghait“. Er wurde von Michael auf Instagram gefunden und kontaktiert, da er sich dort als Fotograf in einem besonderen Genre tummelt. Marcus aka razonimagelab, ein echter Hamburger Jung‘ aus „Finkwarder“, fotografiert mit Vorliebe sogenannte „Lost Places“. Schon deshalb ist unsere neue Folge anders als die anderen, sie beginnt als ein Mini-Instameet, natürlich in einem Lost Place.

Erstmal ist aber zu klären, was genau ein Lost Place ist. Wikipedia schreibt dazu: „Der Ausdruck Lost Place ist ein Pseudoanglizismus und bedeutet sinngemäß ‚vergessener Ort‘. (…) Meistens handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die entweder noch nicht historisch aufgearbeitet (bzw. erfasst) worden sind oder aufgrund ihrer geringen Bedeutung kein allgemeines Interesse finden und daher nicht als besonders erwähnenswert gelten.(…)“.
Kurz gesagt, geht es um verlassene Gebäude, oftmals stillgelegte Fabriken, die von der Natur zurückerobert und teilweise von der Graffitiszene eingenommen werden.

Lost Places sind momentan übrigens sehr populär! Möbelhäuser verkaufen in ihren Dekoabteilungen aufwendig gerahmte Hochglanzdrucke von verlassenen Klöstern oder Herrenhäusern, Fotowettbewerbe auf den sozialen Plattformen und auch Ausstellungen widmen sich mittlerweile ebenfalls diesem Thema. Die Suche nach verlassenen Orten wird als „urban exploration“, kurz „urbex“, bezeichnet und ist längst Hobby einer recht großen, internationalen Community geworden. Allein das Wort „exploration“ (Erkundung) spiegelt den Abenteuergeist wider, der die Lostplacehunters antreibt.

Um in die richtige Stimmung zu kommen, haben wir uns mit Marcus zunächst in einem Lost Place in Harburg getroffen, ein wenig fotografiert und „Lost Place-Atmosphäre“ aufgenommen. Wie aus der Zeit gefallen wirken die Räume einer seit 2009 aufgegebenen Fabrik auf uns.

Die Atmosphäre von einerseits Vergänglichkeit der Bauten und andererseits Kraft der Natur, die bei der ersten Gelegenheit auf Beton wieder Leben erschafft, nahmen uns vollkommen ein. Dass in diesen Gebäuden vor gar nicht allzu langer Zeit hunderte Menschen gearbeitet haben, ist in allen Räumen zu spüren.

Die Toiletten in den heute weitgehend zerstörten Waschräumen, vergessene Unterlagen in einem Aktenordner auf der Fensterbank einer Maschinenhalle oder die durchgetretenen Stufen der Treppen – all das wirkt wie eine Zeitkapsel.


Wie schnell der Verfall dieser teilweise bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gebauten Gebäude einsetzt, ist deutlich zu sehen und zu fühlen: Wir treten auf zerbrochenes Glas, in den Kellern steht das Wasser und besonders eindrucksvoll ist eine kleine, leuchtendgrüne Farnpflanze, die ihre ökologische Nische auf dem vom Regen nassen Teppich eines ehemaligen Büros gefunden hat.

Das Phänomen „der künstlerischen Nachnutzung“ durch Graffitisprayer begegnete uns ebenfalls in den meisten Räumen. Die vielfach eindrucksvollen Pieces gehen häufig auf die Architektur ein und geben der Ästhetik des Verfalls eine bunte, schmückende, fast tröstliche Note.

Unser anschließender Podcast zeigte, dass sich die Vorstellungen und Welten von Archäologen und Lost Place-Jägern kaum unterscheiden. Wir betreiben jeder auf seine Art eine Spurensuche, bei der wir uns nicht nur die die Frage stellen, wer an den von uns besuchten Orten gearbeitet oder gelebt hat, wir sind auch Dokumentierende dieser verlorenen Orte.

Sicherlich haben wir verschiedene Ansprüche an die Art und Weise des Umgangs mit diesen Plätzen! Wie sich die Ansprüche von Urbexern und Archäologen unterscheiden, war auch Thema des Gesprächs mit Marcus.
Und was machen nun Archäologen, die sich zum einen professionell mit oftmals vorgeschichtlichen Lost Places beschäftigen dürfen und gleichzeitig liebend gerne verlassene Orte fotografieren? Sie laden sich einen Urban Explorer ein und reden mit ihm darüber – seht und hört selbst.
Links zu den Themen
Lost Places, Urban Exploration, Graffiti, Hamburg Finkenwerder, razonimagelab auf Instagramm, razonimagelab Website, Zimmer eines französischen Soldaten von 1914 (spiegel-online), Publikation der Universität Hamburg zum Thema
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